Playing Geopolitics in Singapore: The Geopolitical Imaginations in Digital Games, Among Consumers and Content Creators
Obwohl sich digitale Spiele weltweit großer Beliebtheit erfreuen, haben sich Geograph:innen nur teilweise mit diesem Medium beschäftigt. Im Vergleich zu anderen Formen von populären Medien ist der Akt des Spielens ein besonderer Bestandteil von digitalen Spielen und ermöglicht einzigartige Auseinandersetzungen mit geopolitischen Inhalten in Spielen. Die dynamische Beziehung von Produktion und Konsum ist insbesondere von Interesse, da die globale Spieleindustrie ungleich verteilt ist. Obgleich kleinere Entwicklerstudios weltweit existieren, spielen viele Menschen Spiele, die an anderen Orten entwickelt wurden und damit ‚andere‘ Vorstellungen beinhalten.
Dies führt zur Frage der Repräsentation. Wie werden ‚andere dargestellt, vor allem in und durch Strategiespiele, welche oftmals verschiedene Nationen oder Kulturen in bestimmten (westlichen) Vorstellungen darstellen. Zusätzlich können Spieler:innen selbst Einfluss ausüben. Sie können mit dem Spiel spielen und seinen Charakter ändern, anstatt es ‚nur‘ zu konsumieren. Als Hobbycoder, sogenannte Modder, können sie die Dateien von den Entwickler:innen um- und überschreiben und ihre Arbeit online teilen. Diese Aktivität stellt eine faszinierende Art von partizipativer Kultur angesichts einer räumlich konzentrierten und global vernetzten Spieleindustrie dar.
Folglich zielt meine Forschung darauf ab, Wissen um digitale Spiele zu erweitern, insbesondere von nicht-westlichen Ländern. Singapur stellt mit einer hohen digitalen Medienkompetenz, hervorragender digitaler Infrastruktur und weitreichender Sprachkompetenz in Englisch eine passendes Fallbeispiel dar. Ich werde die Themen von Repräsentation, Konsum und Prosum durch die Kombination von verschiedenen wissenschaftlichen Feldern, Game Studies und Kritische Geopolitik, behandeln und über die Dynamik von digitalen Spielen reflektieren.